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Sie sind hier: Analphabeten

Es gibt überall auf der Welt noch erschreckend viele Analphabeten, auch in Deutschland. Jeder siebte Erwachsene ist funktionaler Analphabet. Aber was genau heißt das eigentlich? Und was sind die Ursachen?

„Füllen Sie mir das bitte schnell noch aus“, sagt die Zahnarzthelferin und reicht Arnold R.  ein Klemmbrett. Darauf ein Zettel mit vielen Fragen zu seiner Gesundheit. Damit hat er gerechnet – und wird dennoch nervös. Sein Lächeln wirkt gequält, als er auf seinen Arm zeigt, der in einer Schlinge steckt: „Könnten Sie das Schreiben für mich übernehmen?“

Mit Reinhards Arm ist alles in Ordnung, die Schlinge eine Attrappe, die Verletzung nur simuliert. Echte Probleme hat er mit dem Lesen und Schreiben. Einen Fragebogen ausfüllen? E-Mails beantworten? Lesen, was auf seinem Display steht? Das schafft er oft auch mit viel Zeitaufwand nicht. Arnold R. ist funktionaler Analphabet. Im Gegensatz zu Analphabeten, die keinerlei Lese- und Schreibkenntnisse haben, kann Arnold Reinhard zwar einzelne Wörter und Sätze lesen und schreiben, aber nicht immer verstehen. Er wird oft für dumm gehalten. Darum meidet er möglichst solche Situationen und geht nur im Notfall zu Ärzten und Ämtern. Zu Hause übernimmt seine Frau für ihn den Schreibkram. Kollegen im Betrieb, in dem er als Schichtführer arbeitet, hält Arnold R. „bewusst auf Sicherheitsabstand“. Er weiß aber von drei Mitarbeitern, die ebenfalls Probleme mit der Schriftsprache haben. Offen zugegeben hat das nur einer.
Was sind die Ursachen?

Funktionaler Analphabetismus hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun. Er entsteht vielmehr durch ein Zusammenspiel von individuellen Faktoren – zum Beispiel in der Familie, der Schule oder Gesellschaft. Trotzdem leiden viele Betroffene unter Minderwertigkeitskomplexen und haben schon in jungen Jahren verletzende Erfahrungen gemacht. Das Ergebnis einer Studie der Stiftung Lesen zeigt: Ein Drittel der Mitarbeiter in Betrieben und Unternehmen kennen oder vermuten funktionalen Analphabetismus bei mindestens einem Kollegen. Einige haben es vom Betroffenen selbst erfahren.

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