Freie Schreibaufgaben
Bei den freien Schreibaufgaben geht es darum, eigene Texte zu verfassen.
Folgende Aufgabenstellungen sind beispielsweise denkbar:
- Den Text weiterschreiben
- Zu einem Bild eine Geschichte erfinden
- Einen Text aus einer bestimmten Perspektive schreiben (z.B. aus der Sicht eines Ich-Erzählers)
- Einen Brief verfassen
- Einen Tagebucheintrag verfassen
- Einen Dialog verfassen
Beim freien Schreiben ist es ratsam, mit einer Ideensammlung zu beginnen. Ein Cluster (Mindmap) kann dabei sehr hilfreich sein. Dieses ist vergleichbar mit einer Art Landkarte, mithilfe derer du deine Ideen ordnen kannst. Dafür schreibst du den Ausgangsbegriff in die Mitte eines Blattes (Thema, Schlüsselwort der Aufgabenstellung). Nun sammelst du, was dir spontan zu diesem Satz oder Begriff einfällt. Die einzelnen Ideen werden eingekreist, zusammenhängende Ideen werden schließlich mit Strichen verbunden.
Bei der Planung des Aufbaus deines Textes, kannst du dich an diesem Cluster orientieren. Es kann durchaus sein, dass du nicht alle Ideen aus deinem Cluster in den Text einbringst.
Bankräuber wurde ohnmächtig
Trier. Schwache Nerven hatte offenbar ein 32Jähriger, der in Trier, im Bundesland Rheinland-Pfalz, am Dienstag versuchte, eine Bank zu berauben. Wie die Polizei mitteilte, wurde der den Kassierer bedrohende Mann ohnmächtig, als ihm gesagt wurde, dass kein Geld da sei. Nach Darstellung eines Polizeibeamten hatte der Mann den Schalterraum mit einer großen Plastiktüte betreten, eine Pistole gezückt und vom Kassierer die Herausgabe von Geld verlangt. „Ich habe kein Geld", sagte der Kassierer. Daraufhin brach der Räuber zusammen.
Ein Polizist stellte fest, dass die Pistole, die der Ohnmächtige bei sich hatte, ein Kunststoffspielzeug war.
Aufgabe 1:
a) Schreibe als Ich-Erzähler aus der Perspektive des Bankräubers über die Ereignisse.
b) Schreibe spannend und erfinde auch eine Vorgeschichte.
c) Stelle außerdem dar, wie der Bankräuber später über den Überfall denkt.
d) Wähle eine treffende Überschrift (eine andere, als die jetzige!)
Um deine Ideen zu sammeln, kannst du wieder ein Cluster (Mindmap) anlegen.
Du kannst aber auch ausprobieren, deine Ideen zu der Geschichte in Form von Notizen zu sammeln.
Auch hier gilt wieder: Schreibe alle deine Gedanken auf und entscheide dich später, welche zu einer guten Geschichte führen.
Wähle als Erzählzeit das Präteritum (z.B. er kam, er machte, er ging).
Diese Fragen zur Geschichte können dir bei deiner Ideensammlung eine Hilfe sein:
- Wie kam es zu dem Überfall? Wie könnte die Vorgeschichte ausgesehen haben?
- Der Mann hat seine Arbeit verloren.
- Der Mann wurde erpresst und musste den Überfall durchführen.
- Er konnte seine Schulden nicht mehr bezahlen.
- Er musste zu Geld kommen, da ihn seine Frau sonst verlassen hätte.
- Was ist der Mann für ein Mensch?
- Er ist eher ängstlich, traut sich nicht viel zu.
- Er ist hoffnungslos, mutlos.
- Er ist verzweifelt, bringt aber dennoch den Mut für diese Tat auf.
- Er hat sich gut organisiert, hatte eine Waffe dabei. Die Aussage des Kassierers haut ihn förmlich um.
- Wie geht es dem Mann während des Überfalls?
- Er verliert alle Hoffnung.
- Er sieht keinen Ausweg.
- Er kann nicht mehr nachdenken.
- Wie sieht er selbst seine Tat?
- Würde er es wieder versuchen?
- Es war nicht der richtige Weg.
Stell dir nun vor, dass der Kassierer seiner Frau am Abend von dem Banküberfall erzählt.
Schildere die Ereignisse aus seiner Sicht in der Ich-Form.
Überlege dir auch hier eine Vorgeschichte und lass den Kassierer seine Gedanken und Gefühle schildern.
Die folgenden Fragen können dir bei der Planung deiner Geschichte eine Hilfe sein:Was hat der Kassierer vorher gemacht?
- Auseinandersetzung mit dem Chef.
- Kundin bedient, die ihn in ein Gespräch verwickelt hat.
- Schwierigkeiten mit einer nervenden Kundin.
- Geld gezählt.
- Pause.
- Wie hat er den Bankräuber wahrgenommen?
- Er hat ihn sofort für harmlos gehalten.
- Er hatte Angst, weil er bedrohlich wirkte.
- Er hatte keine Zeit zum Überlegen.
- Er wusste genau, was zu tun war. Der Bankräuber tat ihm Leid.
- Wie sieht er sein Verhalten nach dem Überfall?
- Er hält sich selbst für leichtsinnig.
- Er ist stolz auf seine Reaktion.
- Er würde es wieder so machen.
Wenn man schriftlich von etwas Vergangenem berichtet, wählt man als Erzählzeit das Präteritum.
Wird jedoch mündlich von vergangenen Ereignissen erzählt, ist das Perfekt die gängige Zeitform.
Schreibe die Erzählungen des Kassierers also im Perfekt auf! (z.B. er ist gekommen, er hat gemacht, er ist gegangen).