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Einleitung

 

Die Arbeitswelt wird immer vielschichtiger: Berufliche Tätigkeiten werden komplexer, alte Berufe verschwinden, neue Berufe entstehen, die Ansprüche an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung von Arbeitnehmern steigen.

Bereits für Schüler[1] ohne Beeinträchtigungen ist die Berufswahl mit vielfältigen Schwierigkeiten verbunden, Schüler mit dem Förderbedarf Lernen jedoch stehen vor ungleich größeren Herausforderungen: Durch häufige Einschränkungen im kognitiven Wahrnehmungsbereich sowie geringere Praxis- und Umwelterfahrungen sind die beruflichen Möglichkeiten unserer Schülerschaft deutlich eingeschränkt. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Jugendliche generell in ihrer Berufswahl stark an den Vorbildern und Erwartungen der Eltern orientieren: Sie kennen schlichtweg zu wenig Berufe.

In meinem Verständnis handelt es sich bei der Berufsorientierung[2] um eine Berufswege- und Lebensplanung:

Berufsorientierung ist im aktuellen Verständnis mehr als die einmalige, lineare Berufswahlvorbereitung für eine Berufs- oder Studienwahlentscheidung. Sie ist ein lebenslanger Prozess der Entwicklung und Klärung von individuellen Interessen, Wünschen und Stärken. Dabei umfasst sie den Erwerb grundlegenden Wissens über die Berufs- und Arbeitswelt, über Anforderungen im Ausbildungssystem und im Studium sowie den Erwerb eines Wissens über sich selbst, die eigenen Interessen und Stärken, die eigenen Einstellungen, Haltungen und Orientierungen. Berufsorientierung unterstützt und fördert die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Lernen und die Schritte in die Berufswelt zu übernehmen, die aktive Entwicklung des Selbstbewusstseins und die Fähigkeit, die eigene Berufsbiografie zu gestalten. Berufsorientierung ist ein individueller Prozess, der aktiv vom Jugendlichen bewältigt wird. Lehrkräfte, Sorgeberechtigte, außerschulische Begleiter und Partner übernehmen spezifische Aufgaben, damit Jugendliche den Übergang in eine Berufsausbildung (…) erfolgreich organisieren und gestalten können.[3]

An meiner Schule werden Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen (LER) und geistige Entwicklung (gE) lernzieldifferenziert (= niveaudifferenziert) inklusiv unterrichtet. Schüler mit anderen Förderschwerpunkten werden jedoch lernzielgleich inklusiv unterrichtet. Entsprechend zeigt mein Konzept zur Berufsorientierung die Möglichkeiten für die Umsetzung der jeweiligen Förderschwerpunkte. Unter den Begriff Berufsorientierung zählt also nicht nur die Hinführung zu einem klassischen Ausbildungsberuf, sondern die gesamte Bandbreite nachschulischer Lebenswelt beeinträchtigter Menschen bis hin zum Leben und der Beschulung im Ausbildungszentrum Berufsbildungswerk Südhessen Gemeinnützige GmbH in Karben.

Der Schule fällt in diesem Zusammenhang eine doppelte Aufgabe zu: Den Schülern muss die Möglichkeit zu weit gefächerten Praxiserfahrungen gegeben werden, und sie müssen dabei unterstützt werden, einen beruflichen Weg zu gehen, der zu ihren Kompetenzen passt.

Allgemeine Aufgabe und Ziel der Berufsvorbereitung in der Schule sind die Fächer übergreifende Vorbereitung auf Berufswahl und Berufsausübung. Die einzelnen Bestandteile werden also nicht isoliert in einzelnen Fächern unterrichtet, sondern entsprechend den Fachcurricula aufeinander abgestimmt. Die konkrete Ausgestaltung erfolgt durch die Klassenteams (KL, FL, FöL) [4], die Verantwortung trägt die Klassenleitung.

 


Zur Nutzung dieses Konzeptes:

Die individuelle Auswahl und Ausgestaltung der Berufsorientierung in Bezug auf einzelne Schüler in der Inklusion erfolgt entsprechend ihres Förderbedarfs auf Grundlage des individuellen Förderplanes in enger Abstimmung mit dem Schüler und seinen Eltern/Erziehungsberechtigten.  

Der verantwortliche Ansprechpartner für alle Fragen zur Berufsorientierung ist der Berufsorientierungs-Koordinator.

 

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[1] Zur besseren Lesbarkeit wird im folgenden Text die männliche Form verwendet, die weibliche und die diverse Form ist hierbei immer berücksichtigt.
2] Berufsorientierung: Künftig abgekürzt mit BO
[3] Handreichungen zum Berufswahlpass. Bundesarbeitsgemeinschaft Berufswahlpass. Behörde für Schule und Berufsbildung. Hamburg 2012: 7
[4] KL = Klassenleiter, FL = Fachlehrer, FöL = Förderschullehrer

 

Als Kopiervorlage freigegeben: © 2023, Michael Zajusch

 

Letzte Bearbeitung:
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